Nahaufnahme eines Brettspiels mit schwarzen und weißen Bällen
Foto von Elena Popova auf Unsplash
Nahaufnahme eines Brettspiels mit schwarzen und weißen Bällen

Die Magie der Züge: AlphaGo, Lee Sedol und die Go-Revolution

Der preisgekrönte Dokumentarfilm „AlphaGo“ von DeepMind ist mittlerweile vier Jahre alt. Er handelt vom epischen Duell zwischen menschlichem Genie und maschineller Intelligenz. Im Mittelpunkt steht das uralte Spiel Go, das für seine strategische Tiefe und Komplexität bekannt ist

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Zug 37

Im zweiten Spiel der historischen Serie zwischen AlphaGo und dem südkoreanischen Go-Meister Lee Sedol machte AlphaGo einen Zug, der die Welt erschütterte. Der 37. Zug war ein Moment purer Brillanz und Innovation. Die KI wählte eine Stellung, die allen menschlichen Konventionen und Erwartungen widersprach. Während menschliche Spieler diesen Zug als Fehler abgetan hätten, erkannte AlphaGo eine strategische Möglichkeit, die niemand zuvor gesehen hatte. Dieser Zug symbolisierte eine neue Ära, in der künstliche Intelligenz die menschliche Kreativität nicht nur imitieren, sondern sogar übertreffen konnte. Es war ein Moment, der zeigte, dass Maschinen in einer Weise denken können, die weit über das menschliche Verständnis hinausgeht.

Dieser Zug war nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern auch ein symbolischer Moment, der zeigte, dass KI menschliche Fähigkeiten nicht nur imitieren, sondern sogar übertreffen kann. Es war eine Demonstration, dass Maschinen zu einer Form von Kreativität fähig sind, die wir bisher nur Menschen zugeschrieben haben.

Zug 78

Aber im vierten Spiel, nach drei Niederlagen, zeigte Lee Sedol, dass der menschliche Geist unvorhersehbar und brillant ist. Sein 78. Zug, bekannt als „God’s Move“, überraschte AlphaGo und brachte ihm den einzigen Sieg in der Serie. Es war ein triumphaler Moment für die menschliche Intuition und Kreativität.

Die Dokumentation zeigt eindrucksvoll, dass Maschinen zwar langfristig intelligenter werden können als Menschen. Doch es sind diese seltenen, aber bedeutsamen Momente menschlicher Genialität, die uns immer wieder überraschen und inspirieren. Lee Sedols „God’s Move“ erinnert uns daran, dass es Aspekte des Menschseins gibt, die auch die fortschrittlichsten Maschinen nicht reproduzieren können: Die Fähigkeit, aus dem Nichts heraus kreativ und unerwartet zu handeln.

Das Comeback

Sechs Jahre nach dem bahnbrechenden Sieg von AlphaGo gegen Lee Sedol sah es so aus, als sei die Dominanz der künstlichen Intelligenz im Go-Spiel nicht mehr aufzuhalten. Doch der amerikanische Spieler Kellin Pelrine besiegte zwei der stärksten Go-KIs, KataGo und Leela Zero, indem er eine strategische Schwäche der Maschinen ausnutzte.

Pelrine wandte eine Methode an, bei der er die gegnerischen Steine einrahmte, während er die KI auf einer anderen Seite des Brettes ablenkte. Diese für Menschen leicht erkennbare Strategie wurde von der KI nicht bemerkt. Dieser Sieg weist auf eine grundlegende Schwäche von KI-Systemen hin: ihre Unfähigkeit, Situationen zu verallgemeinern, die sie nicht explizit erlebt haben.

Der Informatiker Stuart Russell betont, dass wir vielleicht zu schnell dabei waren, Maschinen übermenschliche Intelligenz zuzuschreiben. Die jüngsten Erfolge menschlicher Spieler zeigen, dass der menschliche Geist in seiner Kreativität und Unberechenbarkeit auch in einer zunehmend von KI geprägten Welt überlegen bleiben kann.

Die Entwicklung von AlphaGo und die jüngsten Siege menschlicher Spieler über Go-KIs zeigen, dass die Beziehung zwischen Mensch und Maschine nicht nur von Konkurrenz geprägt sein muss.

Quellen:

Alpha GO The movie

Futurezone.at

Bild von Justus Becker

Justus Becker

I have a passion for storytelling. AI enthusiast and addicted to midjourney.
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