Die Veröffentlichung von „The Hardest Part“, dem ersten großen Musikvideo, das mit dem SORA-Modell von OpenAI erstellt wurde, markiert einen bedeutenden Meilenstein an der Schnittstelle zwischen künstlicher Intelligenz und kreativer Kunst. Das von Paul Trillo für den Künstler Washed Out gedrehte Video nutzt die innovativen Möglichkeiten von SORA, um die Grenzen der Musikvideoproduktion zu erweitern.
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Die Entstehung von „The Hardest Part“
Paul Trillo erstellte mithilfe von SORA etwa 700 rund 20 sekündige Clips. Daraus wählte er 55 für das endgültige, fast vierminütige Video aus. Der Prozess umfasste das Rendern in 720P-Auflösung und späteres Upscaling auf 2K. Die Übergänge zwischen den Szenen wurden mit Hilfe von Langform-Prompts gestaltet, da die multimodale Überblendfunktion zu dieser Zeit noch nicht zur Verfügung stand.
Innovationen in SORA: MiniClips und Prompt Engineering
MiniClips ist eine der neuesten Funktionen von SORA. Damit lassen sich die ersten vier Bilder von entweder 8 oder 32 Mini-Clips in der Vorschau anzeigen. So wird eine schnelle Bewertung der grundlegenden Elemente einer Aufnahme möglich, bevor ein vollständiges Rendering erstellt wird. Dadurch wird der Zeit- und Arbeitsaufwand für das Trial-and-Error-Verfahren bei der Erstellung von Prompt-Engineering erheblich reduziert und der kreative Workflow entscheidend verbessert.
Promptes Engineering ist ein wichtiger Aspekt für den effektiven Einsatz von SORA. Trillos Ansatz bestand darin, detaillierte Prompts zu erstellen, die mehrere Szenenübergänge innerhalb einer einzigen Generation bewältigen konnten. In einer Eingabeaufforderung wurde zum Beispiel eine kontinuierliche Aufnahme beschrieben, die durch einen Korridor einer High School aus den 1980er Jahren zoomt, in ein Klassenzimmer übergeht und schließlich auf ein Fußballfeld führt – alles in einer filmischen Vintage-Ästhetik.
Kosten und Zugänglichkeit
Die Rechenkosten für die Erstellung von Videos mit SORA sind beträchtlich, werden aber für die professionelle Nutzung als angemessen erachtet. Schätzungen zufolge könnte das Ableiten von 230 Minuten SORA-Video etwa $644 kosten, wobei andere Kosten wie Upload, Download und Speicherung nicht berücksichtigt sind. Dies macht SORA zu einem leistungsstarken, aber kostspieligen Instrument. Zudem wird deutlich, dass erhebliche Investitionen in die KI-Infrastruktur notwendig sind.
Zukunftsperspektiven
Es wird erwartet, dass SORA in Zukunft multimodale Eingaben (Textanweisungen und visuelle Referenzen) integrieren wird, um den kreativen Prozess weiter zu vereinfachen. Diese Entwicklung wird SORA für Filmemacher und andere Kreative noch zugänglicher und leistungsfähiger machen.
Die Perspektive des Künstlers: Washed Out über KI und Kreativität
Washed Out, der Musiker hinter dem Song „The Hardest Part“, teilte seine Gedanken über KI in Musik und Kunst auf Twitter: Er stellte klar, dass sein neues Album kein „KI-Album“ ist und keine KI-bezogenen Themen enthält. Er betonte jedoch auch sein Interesse an Wissenschaft und Technologie und zeigte sich begeistert ob des kreativen Potenzials dieser neuen Werkzeuge.
Washed Out respektierte die Bedenken, die im Zusammenhang mit KI geäußert wurden, und betonte die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Einsatzes von KI-Tools. Er sieht das Musikvideo als eine Gelegenheit, eine Diskussion über den verantwortungsvollen Einsatz von KI in der Kreativbranche anzuregen.
Fazit
„The Hardest Part“ ist nicht einfach nur eine technische Errungenschaft. Es gibt uns einen Vorgeschmack auf die Zukunft der KI-gesteuerten kreativen Prozesse. Die Weiterentwicklung von SORA verspricht ganz neue Dimensionen der Kreativität sowie mehr Effizienz in der Videoproduktion. Die Diskussionen und Perspektiven rund um dieses Projekt unterstreichen die Bedeutung eines ausgewogenen und verantwortungsvollen Umgangs mit KI in der Kunst.