Wenn zwei Visionäre die Zukunft neu erfinden
Stellen dir vor, du könntest in die Zukunft blicken und sehen, was nach dem Smartphone kommt. Genau das versuchen gerade zwei der einflussreichsten Persönlichkeiten der Tech-Welt: Sam Altman von OpenAI und Jony Ive, der legendäre Designer hinter dem iPhone. Am 21. Mai 2025 gaben sie bekannt, dass OpenAI Ives Hardware-Startup „io“ für unglaubliche 6,5 Milliarden Dollar übernimmt. Diese Partnerschaft könnte der Startschuss für die nächste große technologische Revolution sein.
Aber was genau planen die beiden? Und haben sie wirklich das Zeug dazu, das nächste große „Thing“ zu erschaffen?
Die stille Revolution, die alles verändert
Was vor zwei Jahren als „stille Zusammenarbeit“ zwischen Freunden begann, hat sich zu einem der ambitioniertesten Projekte der Tech-Geschichte entwickelt. Jony Ive, der Mann, der das iPhone zu dem machte, was es heute ist, spricht von einem „growing sense that everything I have learned over the last 30 years has led me to this moment“. Das sind starke Worte von jemandem, der bereits die Welt verändert hat.
Die Vision ist faszinierend: „Computers are now seeing, thinking and understanding. Despite this unprecedented capability, our experience remains shaped by traditional products and interfaces“. Mit anderen Worten: Wir haben die intelligenteste Technologie aller Zeiten entwickelt, nutzen sie aber immer noch über die gleichen Bildschirme und Touchscreens wie vor 20 Jahren.
Warum das Smartphone-Zeitalter zu Ende geht
Denk daran zurück, wie Steve Jobs 2007 das iPhone vorstellte. Damals revolutionierte er nicht nur Telefone – er schuf eine völlig neue Art, wie wir mit Technologie interagieren. Heute nutzen 93% der Amerikaner ein Smartphone, aber nach 18 Jahren kontinuierlicher Verbesserungen stellt sich die Frage: Was kommt als nächstes?
Die Antwort könnte in dem liegen, was Experten „screenless computing“ nennen. Stelle dir vor, du könntest mit deinem Computer sprechen, als wäre er ein Mensch, der dich versteht, deinen Kontext kennt und proaktiv hilft – ohne dass du ständig auf einen Bildschirm starren müssen. Genau daran arbeiten OpenAI und Jony Ive.
Die ersten Versuche – und warum sie scheiterten
Die Idee ist nicht neu. Unternehmen wie Humane mit ihrem AI Pin (699 Dollar) oder Rabbit mit dem R1 (199 Dollar) haben bereits versucht, das Post-Smartphone-Zeitalter einzuläuten. Doch diese ersten Versuche scheiterten spektakulär. Der AI Pin hatte eine miserable Akkulaufzeit, der Rabbit R1 entpuppte sich als glorifizierte Android-App.
Was diese Pioniere übersehen haben: Es reicht nicht, einfach einen Bildschirm wegzulassen und zu hoffen, dass KI den Rest erledigt. Man braucht eine fundamentale Neuerfindung der Benutzerinteraktion – und genau hier kommt Jony Ives Expertise ins Spiel.
Was macht die OpenAI-Ive Partnerschaft so besonders?
Diese Kooperation ist anders. Sam Altman bringt die fortschrittlichste KI-Technologie der Welt mit, während Jony Ive drei Jahrzehnte Erfahrung darin hat, komplexe Technologie für Millionen von Menschen zugänglich zu machen. Das 55-köpfige io-Team vereint ehemalige Apple-Designer wie Evans Hankey und Tang Tan mit OpenAIs KI-Forschern.
Berichte deuten darauf hin, dass sie an „screenless AI companions“ arbeiten – kompakte Geräte, die in die Tasche passen oder am Körper getragen werden und durch natürliche Sprache und Gesten gesteuert werden. Sam Altman soll intern von der Chance gesprochen haben, „das größte Ding“ in OpenAIs Geschichte zu schaffen: 100 Millionen KI-Geräte zu produzieren.
Der Zeitpunkt ist perfekt
Was diese Partnerschaft von früheren Versuchen unterscheidet, ist das Timing. KI ist endlich reif genug, um zuverlässig zu funktionieren. ChatGPT hat gezeigt, dass Menschen bereit sind, auf völlig neue Weise mit Computern zu interagieren. Und die Gesellschaft beginnt zu verstehen, dass ständiges Starren auf Bildschirme vielleicht nicht die Zukunft ist, die wir wollen.
Gleichzeitig entwickelt sich Augmented Reality rasant weiter. Metas Ray-Ban Smart Glasses zeigen bereits, dass Menschen bereit sind, intelligente Brillen zu tragen, wenn sie praktischen Nutzen bieten. Die CES 2025 war voller AI-AR-Brillen, was darauf hindeutet, dass verschiedene Ansätze parallel verfolgt werden.
Die Herausforderungen sind real
Trotz aller Euphorie bleiben die Hürden hoch. KI-Hardware muss energieeffizient, zuverlässig und intuitiv bedienbar sein. Menschen müssen ihre Gewohnheiten ändern, was historisch gesehen sehr schwierig ist. Und die Konkurrenz schläft nicht – Apple, Google, Meta und andere arbeiten an eigenen Lösungen.
Doch wenn jemand diese Herausforderungen meistern kann, dann diese beiden. Jony Ive hat bereits bewiesen, dass er komplexe Technologie massentauglich machen kann. Sam Altman hat die KI-Revolution angeführt. Zusammen haben sie 6,5 Milliarden Dollar und das Vertrauen der Tech-Welt.
Was das für uns bedeutet
Die Wahrheit ist: Niemand weiß genau, wie die Zukunft aussehen wird. Vielleicht werden wir in zehn Jahren immer noch Smartphones benutzen. Vielleicht tragen wir alle intelligente Brillen. Oder vielleicht hat die OpenAI-Ive Partnerschaft etwas völlig Unerwartetes erschaffen.
Was sicher ist: Die Art, wie wir mit Technologie interagieren, steht vor einem fundamentalen Wandel. Die Frage ist nicht ob, sondern wann und in welcher Form. Und mit zwei der visionärsten Köpfe unserer Zeit, die gemeinsam an der Antwort arbeiten, könnte diese Zukunft näher sein, als wir denken.
Wie Jony Ive und Sam Altman in ihrer Ankündigung schrieben: „The ideas seemed important and useful. They were optimistic and hopeful. They were inspiring. They made everyone smile.“ Wenn das keine Beschreibung für das nächste große „Thing“ ist, was dann?
Quellen:
1. OpenAI: „Sam and Jony introduce io“ – https://openai.com/sam-and-jony/
2. Wired: „OpenAI’s Big Bet That Jony Ive Can Make AI Hardware Work“
3. NPR: „OpenAI buys io, former Apple designer Jony Ive’s device startup“
4. The Verge: „OpenAI is buying Jony Ive’s AI hardware company“
5. Tom’s Guide: „Rabbit R1 vs Humane AI Pin vs Limitless Pendant: AI wearables compared“
6. Inverse: „What Will Replace Smartphones? Experts Reveal the Unsettling Reality“
7. Techopedia: „AI Consumer Hardware Failed Miserably in 2024 – Will 2025 Be Different?“
Häufige Fragen
OpenAI hat Jony Ives Hardware-Startup „io“ für 6,5 Milliarden Dollar übernommen. Diese Partnerschaft vereint Sam Altmans fortschrittliche KI-Technologie mit Jony Ives 30-jähriger Erfahrung im Design revolutionärer Produkte wie dem iPhone. Gemeinsam arbeiten sie an der nächsten Generation von Computing-Geräten, die das Smartphone-Zeitalter ablösen könnten.
Screenless Computing bezeichnet die Interaktion mit intelligenten Geräten ohne traditionelle Bildschirme. Stattdessen erfolgt die Bedienung durch natürliche Sprache, Gesten und KI-gestützte Assistenten. Die Vision: Kompakte Geräte, die in die Tasche passen oder am Körper getragen werden und proaktiv helfen, ohne dass man ständig auf einen Bildschirm starren muss.
Frühere Produkte wie Humanes AI Pin (699€) und Rabbits R1 (199€) scheiterten an grundlegenden Problemen: schlechte Akkulaufzeit, unausgereifte Software und fehlende Benutzerfreundlichkeit. Sie versuchten einfach Bildschirme wegzulassen, ohne die Benutzerinteraktion fundamental neu zu erfinden. Die OpenAI-Ive Partnerschaft lernt aus diesen Fehlern und setzt auf durchdachtes Design.
Ein konkreter Veröffentlichungstermin wurde noch nicht bekannt gegeben. Die Partnerschaft wurde erst im Mai 2025 angekündigt, und die Entwicklung revolutionärer Hardware-Produkte dauert typischerweise mehrere Jahre. Experten schätzen, dass erste Prototypen frühestens 2026-2027 zu erwarten sind.
Diese Partnerschaft ist einzigartig, weil sie die weltführende KI-Technologie von OpenAI mit Jony Ives bewährter Expertise im Design massentauglicher Produkte kombiniert. Das 55-köpfige io-Team vereint ehemalige Apple-Designer mit OpenAIs KI-Forschern. Zudem ist das Timing perfekt: KI ist endlich reif genug für zuverlässige Consumer-Hardware.
Das Smartphone wird wahrscheinlich nicht sofort verschwinden, aber seine Rolle könnte sich fundamental ändern. Ähnlich wie Smartphones traditionelle Kameras und MP3-Player ersetzt haben, könnten neue KI-Geräte viele Smartphone-Funktionen übernehmen. Der Übergang wird graduell erfolgen, wobei beide Technologien zunächst koexistieren werden.
Die größten Herausforderungen sind: Energieeffizienz für ganztägige Nutzung, zuverlässige KI-Performance in Echtzeit, intuitive Benutzerinterfaces ohne Bildschirm, Datenschutz und Privatsphäre, sowie die Bereitschaft der Menschen, ihre gewohnten Interaktionsmuster zu ändern. Zusätzlich konkurrieren Apple, Google und Meta mit eigenen Lösungen.
Jony Ive hat bereits bewiesen, dass er komplexe Technologie massentauglich machen kann. Als Chefdesigner bei Apple revolutionierte er mit dem iMac, iPod, iPhone und iPad ganze Produktkategorien. Seine 30-jährige Erfahrung im Design benutzerfreundlicher Hardware, kombiniert mit seinem Verständnis für Ästhetik und Funktionalität, macht ihn zum perfekten Partner für OpenAIs KI-Expertise.